Das Debüt-Album von Marina Marx inkl. der Singles “One Night Stand” und “Der geilste Fehler” ist raus
Mal ehrlich: Die Nächte, an die wir uns erinnern, sind nie die harmlosen Champagner-Empfänge, sondern die unerwarteten, wilden Partys. Die aufregenden Begegnungen, die blauen Stunden bei Sonnenaufgang, die Augenblicke, in denen der Puls auf 200 beschleunigt. Das echte Leben hat keinen Filter, keinen doppelten Boden – was uns bewegt, sind unsere ungebremsten Höhenflüge, impulsiven Entscheidungen und legendären Fehler. Und hier ist endlich eine starke Frau, die das alles kennt, kein Blatt vor den Mund nimmt und Songs für genau diese herrlichen Ecken und Kanten hat: Marina Marx rast mit Rockröhre und jeder Menge Charme mitten ins pralle Leben.
Auf den ersten Blick sieht man Marina diese Wucht vielleicht nicht an, aber über fünf Millionen Klicks für den Clip zu ihrer Debut-Single „One Night Stand”, reihenweise TV-Shows – u. a. bei Florian Silbereisens „Schlagerchampions“– und ein imposantes Tattoo sagen alles: „Ich habe mir das Gesicht einer Löwin stechen lassen, denn die bringt am Ende des Tages das Essen nach Hause“, lacht sie. Tatsächlich ist die zarte Person eine Kämpferin. „Ich bin in einem Dorf bei Ulm aufgewachsen, meine Eltern haben hart gearbeitet und hatten trotzdem nie viel Geld. Ich war ein Papakind, eine Räubertochter und in der Schule eher Außenseiterin. Es gab viele Tränen, aber ich habe mich durchgesetzt.“ Es ging um Musik. Ihre Liebe zu Rock und Country haben die anderen nie verstanden und als sie mit ihrer Band auf der Abschlussfeier spielen wollte, musste sie viel einstecken. „Es gab aber keine Alternative, diese Musik hat mich einfach glücklich gemacht.“
Gemeint sind die Anfänge mit Truck Stop und Johnny Cash, Phasen mit AC/DC oder Pur und immer wieder Tina Turner. „Ihre Bühnenpräsenz hat mich immer fasziniert. Ich bin auch eher eine ‚Rampensau’ als ein Showgirl – wenn ich auftrete, denke ich nicht groß nach, es kommt einfach direkt aus mir heraus.“ Sicher auch, weil Musik ein wichtiges Ventil bei weiteren Rückschlägen war: „Ich wollte ursprünglich Kriminalbeamtin werden, bekam aber keine Chance, weil ich 2 cm zu klein war. Meinen Wunsch, dabei auch eine starke Schulter für andere Frauen sein zu können, lebe ich jetzt eben durch meine Songs aus.“ Ihren Erfolg hat sie sich erarbeitet: Neben dem Studium musizierte sie in jeder freien Minute auf der Straße und wurde schließlich für The Voice of Germany entdeckt. Aber auch nach dem Durchbruch ist Marina sich immer treu geblieben – und dieselbe Ausstrahlung haben ihre Songs: entwaffnend ehrlich und verdammt bodenständig.
Es passt also perfekt, dass das erste Album von Marina Marx von Singles angekündigt wird, die die Dinge beim Namen nennen: Mit „One Night Stand“ und „Der geilste Fehler“, gleichzeitig auch der Titel des Longplayers, hat der Shootingstar am Szenehimmel für gewaltiges Aufsehen gesorgt. „Meine Themen sind die von Vielen: Ich bin hochgeflogen und hart gelandet, weil ich nun mal auf Bad Boys stehe. Aber ich weiß, worauf ich mich einlasse und wenn ich schwach werde, dann mit Vollgas. Wir alle machen Fehler und sollten dazu stehen.“ Während der Clip zu „Der geilste Fehler“ rekordverdächtige Klicks meldet und sämtliche Radio- und DJ-Charts aufmischt, kommt am 24. Juli das mit Spannung erwartete Debütalbum via Ariola/Sony Music Germany. Auf insgesamt 12 Songs hat Marinas Wahnsinnsstimme genug Raum, um mit Klischees aufzuräumen und mit zwei Lieblingsgenres gleichzeitig zu flirten: Rock und Schlager.
Die Spanne reicht von der grandiosen Stadion-Hymne „Wir leben live!“, in der es darum geht, im Hier und Jetzt zu leben, unvernünftig zu sein und auch mal gnadenlos zu übertreiben – oder wie Marina es sagen würde: „It’s all about Rock ’n’ Roll“ – über die Uptempo-Verarbeitung einer explosiven Beziehung in „Fahr zur Hölle“ bis hin zur coolen Abrechnung mit dem Ego-Ex namens „Lügen haben lange Beine“. „Der Song geht voll auf die Zwölf. Ich hatte mich auf einen Typen eingelassen, der mir sprichwörtlich das Blaue vom Himmel versprochen hat. Eigentlich sagt man ja ‚Lügen haben kurze Beine’, aber als ich ihm endgültig die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte, wollte ich, dass er mit seinen langen Beinen ganz schnell Land gewinnt – Außerdem haben mich die ellenlangen Beine seiner neuen Flamme ehrlich gesagt von den Socken gehauen.“
Auch das ist typisch Marina: Sie sagt, was sie denkt und spricht in ihren Texten dieselbe Sprache, die sie auch in der Kneipe um die Ecke spricht. Wie in der gefühlvollen und extrem persönlichen Ballade „Den ersten letzten Kuss“. „Im Grunde lässt man sich auf eine Beziehung ein, weil man glaubt, dass sie für immer hält. Erst wenn es dann doch zu einem letzten Kuss kommt, merkt man, dass nichts selbstverständlich ist und man über kleine Fehler vielleicht hätte hinwegsehen sollen. Der Song dreht sich um meine bisher einzige wirklich große Liebesbeziehung und ich werde weder unseren ersten, noch unseren letzten Kuss je vergessen. Der Song ist mein Dankeschön an diesen Mann, aber auch an alle anderen besonderen Menschen, mit denen ich Momente voller Liebe und Glück hatte.“ Bei aller Melancholie ist „Chronisch“ dann der ersehnte Beweis, dass man mit Marina auch in schönster Pop-Schlagermanier verknallt sein kann, und spätestens wenn „Bisschen mehr als Freundschaft“ läuft, ist klar, dass dieses Album für alle Emotionen den passenden Song hat. „Wer kennt das nicht? Man ist befreundet, zieht zusammen um die Häuser, erlebt tolle Momente – bis man spürt, dass da mehr ist als Freundschaft. Ich war auch in dieser Situation und ließ meinen Gefühlen irgendwann freien Lauf. Leider lief es nicht auf eine Beziehung hinaus, aber es war eine wahnsinnig intensive Zeit, die ich nicht missen möchte.“
Ehrlich gesagt, sind Marina und „Der geilste Fehler“ so was wie die beste Freundin, die sich jeder wünscht: Eine, die alles versteht und uns jederzeit auffängt, weil sie mit beiden Beinen auf dem Boden steht, auch wenn sie jetzt im Rampenlicht singt und ganz oben auf den Gästelisten der Magazine und TV-Sender rangiert. „Ich will mich wohl in meiner Haut fühlen und keine Rolle spielen. Das, was ich mit meinen Songs ausdrücke, sage ich auch meinen engsten Freunden. Musik ist für mich eben nicht einfach ein Job, sondern meine einzige lebenslange große Liebe.“